Dein Gastgeber ganz Privat - Petra Schabel-Zehetner

• Petra Schabel- Zehetner
• 45 Jahre alt
• Hauptberufliche Vermieterin seit 2006

Nachdem mein Job bei der Bank nach der Karenz nicht mehr verfügbar war und wir die Kinderbetreuung für unseren 2 jährigen Sohn nicht wirklich zufriedenstellend regeln konnten mit den angebotenen Jobalternativen in der Bank und den Betreuungsangeboten in der Region, habe ich einen neuen Karriereweg eingeschlagen.  Die Vermietung an Gäste war die Lösung für unser „Problem“.  Angefangen habe ich mit drei Zimmern, insgesamt 4 Betten und mit unserem Kind ist auch der Gästezimmerbetrieb gewachsen. Heute haben wir 10 Gästebetten und ich war immer bei meinem Kind zuhause und für ihn da, wenn er mich brauchte.

Nach mehr als 15 Jahren gäbe es unzählige schöne Erlebnisse mit unseren Gästen – man könnte schon ein Buch schreiben. Was mich aber am meisten berührt ist, dass viele unserer Gäste nicht mehr Gäste sind, sondern echte Freunde geworden sind, die wir auch schon das eine oder andere Mal bei ihnen zuhause besucht haben. Wir genießen die schönen Stunden mit unseren Stammgästen sehr. Sei es bei einem gemütlichen Essen, bei einem Gläschen Wein im Garten oder auch bei einem geselligen Abend mit Gitarre und allen möglichen Liedern und Schlagern seit den Sechzigern. Mit den einen macht man eine Radtour, mit anderen wieder eine schöne Wanderung oder man besucht gemeinsam eine Ausstellung. Über die Jahre wächst man buchstäblich zusammen, tauscht sich aus, teilt Schönes und Trauriges. So wie das Leben eben spielt…

Mir hat gefallen, dass Privat zu Gast das verstaubte Image der Privatzimmervermietung, das es damals noch gab aufwerten wollte. Durch die Kategorisierung kann man quasi ein Qualitätsgütesiegel vorweisen. Man ist nicht nur die günstige Alternative,  sondern echter Mitbewerber in der jeweiligen Kategorie.

Kleinigkeiten, die meine Gäste gerne mögen oder die Lieblingsblumen oder frisches Obst aus dem Garten gehören da natürlich dazu. Auch auf dem Frühstückstisch erwartet unsere Gäste vieles aus dem Garten – das eigene Obst, das Gemüse, die Kräuter, …  Das schönste Kompliment, ist für mich, wenn meine Gäste einchecken und sagen: „Bei euch ankommen ist wie heimkommen.“

In unserem großen Garten befinden sich viele schöne Ecken zum Genießen, Ruhen und Entspannen. Verschiedene Gartenräume bieten Platz zum Alleinesein, das Salettl und die Frühstücksterrasse sind Zentren des geselligen Beisammenseins. Am Spielplatz ganz hinten tummeln sich die Kinder.  Jedes Jahr arbeiten wir weiter an unserem Garten, sodass auch unsere Stammgäste immer wieder etwas Neues erwartet.

2017 wurden wir schließlich als erster Privatzimmerbetrieb Niederösterreichs mit 5 Sonnen ausgezeichnet, was uns natürlich sehr gefreut hat und sehr stolz macht.

Der Schritt weg vom Angestellten,  zum selbstständigen Arbeiten war nicht einfach. Anfangs machte ich mir große Sorgen, ob das die richtige Entscheidung war. Es war nicht immer einfach und die Pandemie war letztlich wieder ein Punkt, an dem man sich natürlich fragte, ob das eine gute Entscheidung war. Rückblickend kann ich nur sagen, dass es für mich mein Traumjob war und ist und ich es keinen Tag wirklich bereut habe. Ich konnte viel Zeit mit meinem Sohn verbringen, arbeitete im „Home Office“, habe den kürzesten Arbeitsweg und bin mein eigener Chef. Gäste wurden zu Freunden, man erlebte, wie aus Kleinkindern junge Erwachsene wurden, die noch immer gerne kommen. Natürlich nicht nur wegen uns, sondern auch wegen unserer schönen Region, in der wir leben dürfen.

Das Mostviertel ist natürlich, wunderschön und sehr vielfältig. Wunderbare Radwege, herrliche Wanderungen, Burgen, Basiliken, malerische Orte und vieles mehr erwarten unsere Besucher. Entschleunigen und Krafttanken ohne Massentourismus macht unsere Region aus. Dazu kommen unsere leckeren regionalen Schmankerl, die man allerorts genießen kann.