Die Geschichte der Postkarte

07.02.2023, Sarah Aichinger

Die Postkarte: Sie ist eine Erfindung, um sich – für die Zeit des 19. Jahrhunderts – schnell auszutauschen und kurze Mitteilungen und Grüße zu versenden. Von der ersten Postkarte, die übrigens in Österreich versendet wurde, bis heute erfolgte eine spannende Geschichte.

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Postkarte

1865-1869: Vom Brief zur Karte

Als zum ersten Mal 1865 der Vorschlag von Heinrich von Stephan kam, das „offene Postblatt“ mit dem Brief zu ersetzten, war die Freude nicht sehr groß. Das Briefgeheimnis ginge verloren, Sitten würden nicht bewahrt werden und Einnahmen könnten sinken, dies waren große Besorgnisse.

Nach einigen Rückschlägen in Deutschland, führte jedoch die österreich-ungarische Post die Neuerung der damals genannten „Correspondenz-Karte“, im Oktober 1869 ein. Somit wurde die erste geschriebene Postkarte am 1. Oktober 1869 von Perg bei Linz nach Kirchdorf versandt. Grund der Versendung war einen Termin eines Besuches zu koordinieren.

1895 – 1914: Die Blütezeit

Durch die Einbringung von Farbe auf die, mittlerweile genannte, Ansichtskarte, erlebte diese am Ende des 19. Jahrhunderts ihre Blütezeit. 1900 wurden in Deutschland bereits 440 Millionen Ansichtskarten verschickt. Vorrangig wurde die Ansichtskarte als Gruß- und Glückwunschkarte und als Ansicht von Landschaften, Städten und Dörfern versendet.

Der Kriegseinbruch 1914 brachte dagegen einen Rückschlag mit sich.

1914 – 1945: Botschaft an zuhause

Im ersten Weltkrieg gab es die Möglichkeit sogenannte Feldkarten an die Heimat zu senden. Dabei ließen Soldaten Bilder von sich oder der Umgebung anfertigen. Erstmals war somit eine visuelle Kommunikation des Krieges gegeben.

In der Zwischenkriegszeit nahm die Beliebtheit der Ansichtskarten ab. Eine neue Art der Postkarte entstand 1925, die „Bildpostkarte“.

Die Verwendung der Postkarten änderte sich im zweiten Weltkrieg, denn der Nutzen war jetzt die politische Propaganda damit zu fördern. Motive wurden initiiert, zensiert oder verboten. Der geschlossene Feldpostbrief wurde eingesetzt, um eine bessere Geheimhaltung zu bieten, als bei der offenen Post- und Ansichtskarte gegeben ist.

1949 – 1990: Urlaubsgruß

Vergleichswerte zeigen, dass mit dem Wirtschaftlichen Aufschwung in der Nachkriegszeit ebenfalls wieder mehr Karten verschickt wurden. Während in Deutschland im Jahre 1952 gerade mal 920 Postkarten verschickt wurden, waren es im Jahr 1982 bereits 877 Millionen Karten. Das Verschicken von Ansichtskarten aus dem Urlaub gewann dabei an großer Beliebtheit, da der Tourismus und die Mobilität immer stärker wurden.

Heute

Heute werden schon viele Urlaubsgrüße via WhatsApp und Co. versendet, egal ob Dia-Shows, Videos oder selbsterstellte Collagen. Trotz der Abnahme seit 1990 sind jedoch Urlaubsgrüße, Glückwunschschreiben, Humorkarten oder Sinnspruchkarten immer noch sehr angesehen.

 

Quellen: https://www.ausstellung-postkarte.de/

Sarah Aichinger
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