In der Weihnachtsbäckerei am Pimperlhof
Gabi Schnitzinger vom Pimperlhof in Franking erlaubt einen Blick über ihre Schultern hinein in die Backstube der Innviertler Bäuerin. Viele verschiedene Kekssorten wurden bereits vor dem 1. Adventwochenende für den Verkauf gebacken und eines ihrer heurigen Rezepte hat sie auch mitgebracht.
Wie alles begann...
Die Adventzeit hat längst begonnen und während viele noch immer auf der Suche nach den besten Rezepten sind, hat Gabi Schnitzinger vom Pimperlhof bereits 46 verschiedene Kekssorten vor Dezemberbeginn fertig gebacken und teils verschickt. Wer jetzt aber denkt, dass wären viele Sorten irrt sich, denn laut Gabi würden auch noch mehr gehen! Die meisten Sorten, die die Bäuerin je gebacken hat waren nämlich 63 verschiedene.
Schon Gabis Oma hat sehr gerne und viel gebacken erzählt sie. Die Leidenschaft zum Backen und ihre alte Fleischmaschine für die berüchtigten Maschinen-Kekse, hat sie ihrer Enkeltochter schon vor langer Zeit vererbt. "Das sind dann auch immer die ersten Kekse, die jedes Jahr gebacken werden", verrät Gabi. Das ist am Pimperlhof im schönen Innviertel mittlerweile schon Tradition, denn das Erbstück hat einen ganz besonderen Wert für die Bäuerin. Doch aus ein paar Sorten für den Eigenbedarf, wurde schnell mehr und mehr und der Kekse-Verkauf war geboren.
Wenn Gästeaugen strahlen!
Mit den Kindern war das Kekserl backen sowieso auch jedes Jahr Pflicht. Und wie diese dann größer und älter geworden sind, wurden die Sorten immer mehr. Die Zeit um verschiedenes Auszuprobieren war ja nun gegeben. Irgendwann hat Gabi dann auch begonnen mit ihrer lieben Nachbarin ihre Kekse und die dazugehörigen Rezepte auszutauschen. So wurden die Rezepte schleichend erweitert und perfektioniert. "Da hat sich dann direkt ein kleiner Konkurrenzkampf gebildet" lacht sie. Ein Konkurrenzkampf, der jedoch die besten Rezepte zum Vorschein brachte und die Gästeaugen zur Vorweihnachtszeit seither jedes Jahr strahlen lässt.
Ab der 1. Adventwoche hat Gabi nämlich immer einen Teller voller selbstgebackener Kekse in die Ferienwohnungen getragen und diese wurden mit Begeisterung angenommen. Ihre Gäste haben angefangen bereits im Sommer nachzufragen, ob sie heuer wieder etwas leckeres backen würde und ob sie denn auch was verschickt. Früher hat sie nur ihr Kletzenbrot zum Verkauf bereitgestellt. "Das war eigentlich so der Start" sagt sie auf die Frage wie sie auf die Verkaufsidee gekommen ist. Nachdem die Nachfrage aber sehr groß war, kamen auch die Kekse in die Verkaufsreihen. Das ist jetzt ungefähr fünf oder sechs Jahre her und mittlerweile stellt die leidenschaftliche Keksbäckerin ihre Leckereien gar nicht mehr auf die Sozialen Medien oder macht anderweitig Werbung dafür, da sie sich sonst vor Bestellungen nicht mehr retten könnte.
Je nachdem wie viele Sorten in dem Jahr auf dem Plan stehen, kann das Backen schonmal zwischen sieben und zehn Tagen dauern. Gott sei Dank hat Gabi dafür eine eigens eingerichtet kleine aber feine Backstube, in der sie diese Tage ganz ungestört arbeiten kann, denn "da brauch ich meine Ruhe, damit auch alles so wird wie ich mir das vorstelle" grinst sie. Heuer waren es 46 verschiedene Sorten die sie in ihrer Backstube gezaubert hat. "In der Backstube kann ich auch mal alles stehen und liegen lassen, und einfach am nächsten Tag weiter machen ohne dass es jemand stört." Im Sommer wird die Backstube übrigens für ihr Kinderbacken verwendet, wo verschiedene Brote, Wecken oder Kuchen gebacken werden.
Vorweihnachtliches Programm
In der Innviertler Gegend, wo sich der Pimperlhof befindet, gibt es rundum auch immer viele Adventmärkte mit tollem weihnachtlichem Programm. "Man merkt, dass es auch am Hof ruhiger wird und eine stillere Zeit einkehrt". Die meisten Gäste am Kinderbauernhof sind dann nicht mehr Familien, sondern Pärchen oder Gruppen, die eine schöne Vorweihnachtszeit genießen wollen. Wenn die Familie Schnitzinger dann auch noch selber am Ortseigenen "Advent am See" (so wird der Frankinger Adventmarkt genannt) teilnimmt, kann es für sie schon auch mal stressig werden. Doch das nehmen sie, für eine stimmungsvolle Zeit und das Wohlbefinden ihrer Gäste, in Kauf. Spätestens am 24. Dezember ist aber auch für sie dann Ruhe eingekehrt, denn diese ganz besondere Zeit genießt die Familie unter sich. Erst nach den Feiertagen, den Tagen hin bis Silvester, werden dann die Wohnungstüren für die Gäste wieder geöffnet und die übriggebliebenen Kekse vernascht.
Verwertung der übriggeblieben Kekse geht aber auch anders! Die letzten Kekse können einfach zerbröselt werden und zu einem Kekskuchen verarbeitet werden. Auch der Teig, der mit zu viel Mehl schonmal hart werden kann und sich somit nicht mehr so gut für Kekse eignet, wird eingefroren und später als Kuchenboden wieder verwendet. Bei so vielen Kekssorten braucht man auch eine ordentliche Verwertung!
Eines ihrer Rezepte, welches Gabi heuer selbst gebacken hat, hat sie uns auch noch mitgebracht: Gutes Gelingen!
Giotto-Sterne
Zutaten:
250g Mehl, 1TL Backpulver, 1Packerl Vanileezucker, 1 Ei, 120g kalte Butter, 100g Zartbitter-Schokolade, Marmelade, ca. 30-40 Giotto-Kugeln
Zubereitung:
1. Mehl und Backpulver sieben und mit zucker, vanillezucker, Ei und Butter zu einem glatten Teig verkneten. Kalt stellen und danach die Sterne ausstechen. Auf ein Blech mit Backpapier legen und mit vorgeheizten Ofen ca. 10-13 Minuten bei 160° Umluft backen.
2. Zartbitter-Schokolade bei geringer Hitze im Wasserbad auflösen. Schokolade mit dem Löffel über die abgekühlten Kekse verteilen und somit verzieren.
3. Marmelade leicht erwärmen und glatt rühren. Giottos mit einem schwarfen messer in der Mitte teilen. Einen Klecks Marmelade in die Mitte der Sterne geben und Giotto-Kugel darauf setzen.