Am Moarhof ist alles im Fluss
Mit dem Rafting Camp Palfau veranstaltet Klaus Lackmaier am Moarhof in zweiter Generation Raftingtouren auf den Flüssen Salza und Enns. Eine einzigartige Symbiose, die seit 1979 bestens funktioniert. Weil Urlaub am Bauernhof und wilde Wasser hier stets in eine Richtung fließen.
Der Moarhof in Palfau blickt auf eine 500-jährige Geschichte zurück und seine alten, rüstigen Mauern erzählen noch heute davon. Es ist eine Geschichte, die dem Wandel der Zeit geschuldet ist. Der Vater von Klaus Lackmaier war es nämlich, der dem Hof im Jahr 1979 eine neue Ausrichtung gab, indem er als erster Unternehmer Raftingtouren in Österreich anbot. Eine Idee, die er mit einem Grazer Bekannten gebar, welcher dies aus Amerika kannte und sich kurzerhand dazu entschloss, die Aktivität in den Alpen anzubieten. In Regenhosenbekleidung, Schwimmwesten und Gummistiefel ging es damals die Flüsse Salza und Enns entlang, über die Jahre wurden diese von Neoprenanzügen und professioneller Ausstattung abgelöst.
Sein Sohn, Klaus Lackmaier, der den Betrieb 2008 übernommen hat, erinnert sich gern zurück: „Wir hatten damals drei Standbeine: Urlaub am Bauernhof, das Raftingcamp und unsere Landwirtschaft mit dem arbeitsintensiven Milchviehbetrieb. Bald war klar, alles zusammen funktioniert nicht, die Zeit reicht dafür nicht aus.“ Jahre der Umstellung folgten. Aus Milchwirtschaft wurde vorerst eine Mutterkuhhaltung. Eine Verbesserung zwar, aber noch keine zufriedenstellende Lösung. „An den schönsten Sommertagen war im Raftingcamp am meisten los, zeitgleich mussten wir die Heuernte erledigen und auf unsere Mutterkühe achten, wenn diese Nachwuchs erwarteten.“ Ein neues Betriebskonzept musste her.
Glasklares Wasser, wilde Schluchten
Eine Philosophie, die funktioniert: „Wir haben bei uns ein sehr bewusstes Publikum, die genau das suchen und verschiedene Sportarten ausprobieren wollen. Zum Rafting und Canyoning brauchst du gewisse Gegebenheiten bei den Flüssen und Bächen, welche wir mit Salza und Enns haben. Die Wassergüte muss passen und der Fluss darf nicht zu verblockt sein. Wir bieten Touren für Kinder ab sechs Jahren in Begleitung eines Erwachsenen an sowie schwierigere Touren für erfahrene Wildwassersportler.“
Wo die Freude im Vordergrund steht
Dazu abendliche Grillabende unterm Sternenhimmel mit Naturkonzerten, wenn die Grillen ihren zirpenden Gesang anstimmen und der ein oder anderen Sternschnuppe, all das lässt die Gäste am Moarhof den Alltagsstress vergessen. Massentourismus, den will keiner. „Wir wollen das bewahren, was wir haben. Die Ursprünglichkeit, das Ambiente, das Bauernhof-Feeling. Es muss schon laufen und lukrativ sein, die Freude daran darf aber nicht verloren gehen.“ Aber das tut sie ohnehin nicht, vielmehr ist hier von Generation zu Generation alles im Fluss geblieben.
"Wir wollen das bewahren, was wir haben. Die Ursprünglichkeit, das Ambiente, das Bauernhof-Feeling. Es muss schon laufen und lukrativ sein, die Freude daran darf aber nicht verloren gehen."