Vom guten Leben auf dem Redlerhof in Prägraten
Die Bergers sind Vollerwerbsbauern, weil sie ein zweites Standbein haben: ihre Gäste.
„Wie aus dem Bilderbuch“ – diese Beschreibung mag abgenutzt klingen, aber beim Redlerhof in Prägraten drängt sie sich auf. Dieser kleine Bauernhof, seit Jahrhunderten bewirtschaftet und soeben übernommen von der jungen Generation, ist ein Paradebeispiel für die Kraft und die Faszination einer gewachsenen bäuerlichen Kultur, die man sogar in Osttirol immer seltener findet. Hier hat das Wort „Selbstversorgung“ noch seinen ursprünglichen Klang. Gewirtschaftet wird bio, der Hof ist Zentrum des Lebens, er wird im Vollerwerb betrieben, was mehr denn je eine Herausforderung ist und auch nur möglich, weil die Familie Berger seit 30 Jahren ein zweites wirtschaftliches Standbein hat: ihre Gäste.
Was schon der Großvater begann und der Vater ausbaute, führen Bernhard und Viktoria Berger weiter. Drei Ferienwohnungen mit insgesamt zehn Betten laden zum „Urlaub am Bauernhof“ ein. Heuer, im Coronasommer, waren die Zimmer ausgebucht. Zum Glück, denn das junge Paar übernahm erst im Februar das Ruder von den Eltern. Wenige Wochen später brach die Pandemie aus. Die großstädtischen Gäste – mehr als die Hälfte von ihnen kommen aus Deutschland – fühlten sich umso sicherer in Prägraten und erlebten noch bewusster als sonst die Faszination dieser naturnahen Lebenswelt.
Das Landleben wird auf dem Redlerhof nicht inszeniert, es ist authentisch und bergbäuerlich geprägt. Wenn die Gäste möchten, sind sie im Alltag nicht nur als Beobachter sondern auch als Helfer willkommen. „Sie sehen, wie man Brot backt und wie man Butter herstellt“, erzählt Viktoria, „ja, und wie man eine Kuh melkt“, lacht Bernhard: „Es sind immer Tiere da, zwei Schweine, Kälber und Kühe.“ Meist machen Familien Urlaub auf dem Redlerhof. „Für Stadtkinder ist es halt interessant zu sehen, wo Milch und Fleisch herkommen und wie die Tiere versorgt sind. Sie sehen auch, dass es viel Arbeit ist, bis man ein hochwertiges biologisches Lebensmittel erzeugt hat.“ Sehen ist gut, kosten noch besser! Im großen Bauerngarten dürfen sich die Gäste der drei Ferienwohnungen selbst bedienen und Gemüse für ihre Ferienküche ernten.
„Eine Plattform brauchst du einfach“
Und welche Pläne haben die Bergers für die Zukunft? Ganz klar: Den Hof im Vollerwerb weiterführen und bei der Zimmervermietung privat bleiben: „Zehn Betten sind für uns genug“, betonen sie, „da werden wir sicher nicht größer. So kommen wir gut zurecht, die Arbeit am Hof und die Arbeit mit den Gästen, das geht sich alles aus.“ Für die Vermarktung ihres Angebotes setzt die junge Bauernfamilie, wie schon die Generationen vor ihr, auf die Vermarktungskooperation „Urlaub am Bauernhof“.
Es sind mehrere Argumente, die aus der Sicht von Bernhard und Viktoria für die Teilnahme am größten Marketing-Netzwerk für bäuerliche Betriebe sprechen: „Eine starke Plattform brauchst du einfach, schon wegen der Website. Es ist sehr wichtig, dass professionell Online-Werbung gemacht wird. Es wird aber auch kategorisiert, das heißt, man muss gewisse Standards erfüllen und das gibt den Gästen Sicherheit bei der Auswahl des Urlaubsbetriebes.“ Last but not least sind die Möglichkeiten zur Fortbildung für die Bergers spannend und die Servicestärke des UaB-Teams: „Man kann immer anrufen, wenn man etwas braucht.“
Die Kooperation „Urlaub am Bauernhof“ hat mehr als 2500 Mitglieder in ganz Österreich – davon 347 in Tirol – und versteht sich als „Botschafter der bäuerlichen Welt“. Rund um die zentrale Website und Buchungsplattform urlaubambauernhof.at erhalten die Mitglieder alle Werkzeuge für eine umfassende und professionelle Bewerbung ihrer Ferienangebote. Beworben werden ausschließlich Bauernhöfe, die nach einer Qualitätsüberprüfung mit „Blumen“ zertifiziert werden.
Interesse an einer Mitgliedschaft? Hier gibt es nähere Informationen für Bauernhöfe.
Fotos: Dolomitenstadt/Wagner
Quelle: https://www.dolomitenstadt.at/2020/10/14/vom-guten-leben-auf-dem-redlerhof-in-praegraten/