Wenn dich Alpaka-Wolle auf Wolken bettet...
Wenn Südamerikaner auf vier Sohlen auf eine waschechte Kärntner Bauernfamilie treffen: Seit 1995 wohnen Alpakas bei der Familie Rauter. Für die Gäste des Almhauses Köfler ein „Traum“: Denn ist die Wolle der Tiere erst zu wohligen Bettdecken verarbeitet, wähnt man sich wahrlich auf Wolke Sieben.
Eine Fernsehdokumentation über Bolivien war ausschlaggebend dafür, dass vor 21 Jahren ein Alpaka-Pärchen auf den Bauernhof der Familie Rauter in Aifersdorf im Unteren Drautal zog. Dieses aus den südamerikanischen Anden stammende, domestizierte Kameltier verzauberte Gerlinde vom ersten Blick an. Denn die schier endlos langen Wimpern waren mitunter ein Grund, warum sich die Vollblut-Bäuerin in dieses wuschelige Tier verguckte. Nicht aus Bolivien, aber aus einer Zucht in Baden-Württemberg reisten die Alpakas im Sommer 1995 schließlich an, mittlerweile leben vier auf dem Hof. Drei Stuten und ein Hengst – Madonna, Chicca, Luisa und Blacky.
Hüttenurlaub mit südamerikanischen Träumen
Doch die Tiere sind nicht nur hübsch anzuschauen, durch deren Wolle fühlt man sich wie auf Wolken gebettet. Einmal im Jahr werden die Tiere geschoren, zwei bis drei Kilo Wolle pro Alpaka werden dann in der Wollwerkstatt Mörtschach zu feinsten Bettdecken verarbeitet. „Diese Decken sind ein Traum“, schwärmt Gerlinde. Im Sommer leicht und atmungsaktiv, im Winter angenehm wärmend. Wer selbst in den Genuss kommen möchte, sich in solch einer Decke einzuhüllen, kann dies bei einem Urlaub im Almhaus Köfler tun. Auf 1230 Meter Seehöhe auf der Amberger Alm hat die Familie Rauter dieses 350 Jahre alte Almhaus am Südosthang des Kraftberges Mirnock liebevoll renoviert. Ob man nun gelassen die Seele baumeln lässt, den Ausblick bis hin zu den Julischen Alpen gen Süden genießt oder Kindheitserinnerungen aufleben lässt, die Ruhe in prächtiger Naturidylle macht das ehemalige Bergbauernhaus zum perfekten Urlaubsdomizil für Jung und Alt. Vermietet werden die drei urigen Schlafzimmer, die Platz für insgesamt zehn Personen bieten, von Mai bis Oktober. Viele Stammgäste schätzen die einzigartige Lage und möchten ihren Kindern selbst gerne zeigen, wie sie einst hier über die Wiesen getobt sind, Verstecken gespielt haben und beim gemeinsamen Frigga braten in der großen Pfanne vor dem Haus den Sommer genossen haben. Geschmack der Kindheit eben.
Damals wie heute
Dazu fällt Gerlinde gleich auch die passende Geschichte ein: „Eine Familie mit vier Kindern kam eines Sommers auf Urlaub zu uns. Da das Wetter nicht immer mitspielte, dachte man sich ein Schlechtwetterprogramm aus. Man verewigte kurzerhand die Alpakas auf einer schönen Wandmalerei nahe des Almhauses. Jahre später kamen die nunmehr erwachsenen Kinder wiederum mit ihren Jüngsten, um ihnen stolz das Werk ihrer Kindheit zu zeigen.“ Für Gerlinde ist die Arbeit am Hof und auf der Alm selbst mit schönen Erinnerungen an die Kindheit verbunden, wuchs sie selbst am Bauernhof auf und erledigte mit ihren Eltern frühmorgens die tägliche Stallarbeit, bevor es in die Schule ging. Vor 27 Jahren zog sie zu ihrem Mann Johann, wo die beiden seitdem gemeinsam mit ihren drei Kindern die Arbeit der 55 Hektar großen Landwirtschaft meistern. Stellt sich nur noch die Frage, ob Gerlinde bei all ihrer Liebe zu den Tieren selbst schon mal in Südamerika war? „Nein, aber auch dieser Traum wird sich bestimmt noch erfüllen.“