Familienzeit mit Weihnachtsbäckerei

Weihnachten am Bauernhof, 26.11.2021, Elisabeth Freundlinger

Monika Fischl vom Weinhof Kranixfeld erzählt, warum die Weihnachtszeit für sie eine ganz besondere Bedeutung hat und was ihre Familie damit zu tun hat. An Weihnachten dürfen leckere Mehlspeisen nicht fehlen: Die Gastgeberin zeigt ein typisch Burgenländisches Rezept: Burgenländer Kipferln.

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kleine eingeschneite Laterne | © Urlaub am Bauernhof / Pascal Baronit

Im burgenländischen Mörbisch haben wir Monika Fischl besucht, die vor 18 Jahren aus Salzburg "zugereist" ist. Heute ist die Bäuerin mit Mann und den zwei Söhnen auf einem Winzerhof, dem Weinhof Kranixfeld glücklich.

Die Schwiegereltern leben im selben Haus, aber die Wohnungen sind getrennt.

26 Betten – das ist ein großer Betrieb, und das heißt viel Arbeit. „Unsere Saison geht von Ende März bis in den November“, erzählt die Weinbäuerin. Nach Martiniloben kommt die ruhige Zeit. Oder auch nicht …

„Ich verschicke an all meine Gäste Weihnachtspost und schreibe dabei alles mit der Hand. Irgendetwas Selbstgemachtes muss auch immer dabei sein, „etwas zum Angreifen. Letztes Jahr habe ich kleine Teelichter gebastelt – die Reaktionen der Gäste darauf waren so herzlich. Ein Wahnsinns-Feedback war das, über das dann wieder ich mich sehr gefreut habe! Heuer sollen es Strohsterne werden, da freue ich mich schon auf die Bastelabende.“

Das Weihnachtsfest am Weinhof Kranixfeld

Das Weihnachtsfest wird am Weinhof Kranixfeld eher schlicht in der engen Familie gefeiert. „Ich selbst bin katholisch, aber ich lebe in einer evangelischen Gemeinde, auch meine Söhne sind evangelisch. Da sind die Traditionen eher schlicht: Wir gehen nachmittags in die Kirche, danach gibt’s, wie es in unserer Gegend typisch ist, Würstel mit Semmel, Senf und Kren – ganz normale Frankfurter oder Debreziner. Und dann sitzen wir mit den Schwiegereltern beisammen und sind froh, dass wir Zeit füreinander haben.“

Singt ihr Weihnachtslieder? – „Oh ja, das ist meiner Schwiegermutter sehr wichtig, die war ja lange Zeit in einem Chor aktiv. Unseren Söhne sind gerade 13 und 16 – denen ist das natürlich voll peinlich, wenn wir nach der Bescherung loslegen. Aber da müssen sie durch“, lacht die sympathische Bäuerin.

In der Weihnachtsbäckerei

Die Burgenländer sind ja vor allem für ihre Mehlspeisen bekannt – wie sieht es da am Kranixhof-Fischl mit Weihnachtskeksen aus?

„Gebacken wird bei uns sehr viel. Es müssen schon mindestens fünf, sechs Sorten sein. Früher hab ich auch schon mal zwölf verschiedene Kekssorten gebacken. Aber wir Fischls schau‘n ja alle recht guat aus, und deshalb hab ich das inzwischen etwas eingeschränkt!“

Passend zur Weihnachtszeit hat uns Moni Fischl das Rezept für eine typische burgenländische Mehlspeise mitgebracht:

Burgenländer Kipferl

Zutaten:

Teig: 400 g Mehl, 3 Dotter, 2 EL Staubzucker, 1/16 Milch, 40 g Hefe, 250 g kalte Butter

Fülle: 3 Eiklar, 220 g Kristallzucker, geriebene Walnüsse, 1 Ei zum Bestreichen, Staubzucker

 

Zubereitung:

Für den Teig alle Zutaten zu einem glatten Teig kneten. Den Teig in 5 gleiche Teile teilen. Ein Teil hat ca. zwischen 160-170 g. Währenddessen den Teig kühl stellen.

Das Eiklar mit dem Kristallzucker warm und kalt schlagen.

Einen Teil des Teiges dünn ausrollen. Mit dem Eiweiß dünn bestreichen. Die Walnüsse darüber streuen und wie einen Strudel einrollen. Mit einem versprudelten Ei bestreichen. Mit einem runden Ausstecher, ca. 5 cm Durchmesser, Halbmonde ausstechen. Auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen. Genügend Abstand halten. Bei ca. 170°C goldbraun backen. Nach dem Abkühlen mit Zucker bestreuen.

Gutes Gelingen!

Bräuche und Rituale

So wichtig wie das Backen ist auch das Basteln. „Voriges Jahr habe ich ein Adventgesteck gemacht, für das ich alle Bestandteile in unserem Garten zusammengesucht habe: Lorbeer, Rosmarin, Bauernhortensie, verschiedene Zweige. Heuer wird es wieder ein Kranz. Der muss vor allem groß sein, denn wir haben einen riesigen Esstisch. Als wir den damals vom Tischler anfertigen ließen, hat mein Bruder gefragt, wie viele Kinder wir denn geplant haben! Aber diesen großen Tisch haben wir bei unseren Familienfeiern schon genug gebraucht.“

Auf dem Weinhof Kranixfeld wird nicht geräuchert, da dieser Brauch ja auch vor allem in den westlichen Bundesländern gepflogen wird.

„Aber am 31. Dezember fahren wir immer zu meiner Familie nach Salzburg, und dann erleben wir auch dieses Ritual. Wir beten Rosenkranz und räuchern das Haus.“

Bräuche und Rituale sind wichtig – doch worauf es Monika Fischl am meisten ankommt, das ist das Zusammensein mit ihren Liebsten und ein wenig zur Ruhe zu kommen – egal, welchen Traditionen die Familie folgt. „Die Zeit mit der Familie ist das Wichtigste!“

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Elisabeth Freundlinger
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