Regentin ohne Stallgeruch

Hofgeschichten, 11.11.2017, Stefan Heinisch

Kathrin Rieder ist eine „Zuagroaste“. In Freising (Bayern) geboren und aufgewachsen, lernte sie bei einer Wanderung mit der besten Freundin auf die Saalhofalm ihren späteren Mann kennen. Der Hermann, der hat ihr schon auf den ersten Blick sehr gut gefallen. Unverhofft kommt oft und so managen die beiden heute mit ihren drei Kindern eine schöne Symbiose aus Landwirtschaft und Herrschaftssitz, wo man ganzjährig verwöhnt wird.

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Kathrin Rieder, Bäuerin am Schloss Saalhof, Maishofen, Salzburger Saalachtal | © Urlaub am Bauernhof Salzburger Land / Daniel Gollner

Kathrin ist eine moderne Bäuerin. So beschreibt sich die Absolventin eines Sprachen-, Wirtschafts- und Kulturstudiums selbst. In den Stall geht sie nämlich nicht, das dürfen Schwiegervater, Ehemann und ein Angestellter erledigen. Sie kümmert sich hingegen mit großer Leidenschaft und Freude um das Beherbergungswesen und die Direktvermarktung der hofeigenen Produkte. Man könnte sagen, sie ist eine charmante, talentierte Verkäuferin. Mit ihrem flotten Mundwerk sorgt sie für guten Absatz von Speck, Käse und Marmeladen. Für die größeren Fleischpakete (Rind-, Kalb- und Schweinefleisch), die eher von der heimischen Bevölkerung abgenommen werden, nutzt sie gar den innovativen Vertrieb über Facebook, was gut funktioniert, da sich in den „sozialen Medien“ eben in vielerlei Hinsicht Angebot und Nachfrage treffen.

Herrschaftssitz seit 1606.

Das Schloss Saalhof ist einer der ältesten Ansitze im Pinzgau. Das heutige Gebäude stammt vom Beginn des 17. Jahrhunderts, jedoch wurden bei Renovierungsarbeiten sogar noch deutlich ältere Fundamente und Mauerteile gefunden, an die das heutige Schloss um 1600 angebaut wurde. Nach den Napoleonischen Kriegen wurde das Anwesen von den Vorfahren von Rieder Hermann erworben und steht seither im Familienbesitz. Hier können die Gäste eine ganz besondere Art und Atmosphäre von Urlaub am Bauernhof erleben, was wiederum auch ein gutes Alleinstellungsmerkmal ist.

Die Urlaubsaktivitäten für Familien, die auch hier die Hauptzielgruppe stellen, sind dann hingegen nicht so viel anders, als bei klassischen Urlaubshöfen im Land. Geführtes Reiten auf dem gutmütigen Norica-Pferd, mit der Oma in der Früh Eier aus dem Stall holen, Go-Kart-Fahren oder Hasen streicheln. Die Saalhofalm auf 1.700 Meter Höhe inmitten der imposanten Saalbacher Bergwelt lockt das wanderaffine Reise-Publikum.

Gesegnet sind die Freunde des weißen Alpinsports, hat man hier am Saalhof in Maishofen geographisch gesehen doch gerade zu ein ideales „Basecamp“ und kann täglich zwischen den absoluten Top-Skigebieten des Alpenraums wählen. Den Gletscher in Kaprun gibt’s noch obendrauf und damit wird die Vielfalt gar zur Üppigkeit. Und wer nachmittags müde und hungrig zurückkehrt, findet hier sogar eine ganzjährig nutzbare Grillhütte sowie Saunen, die müde Körper wieder munter machen und aufwärmen. Klingt nach Schlosshotel, ist aber ehrlicher „Urlaub am Bauernhof“.

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Stefan Heinisch
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