Wie Hanf die Küche erobert
Von den Hühnern zum Hanf. Am Tameggerhof im Gurktal wird im großen Stil die alte Heilpflanze angebaut und auf dessen gesundheitsfördernde Eigenschaften gesetzt – ohne berauschende Wirkung. Auch in der Küche wird mit Hanf gekocht und gebacken. Die Wiederentdeckung eines regionalen Superfoods.
„Vom Urprodukt bis zum Endprodukt wird bei uns alles am Hof gemacht, darauf legen wir großen Wert. Natürlich in Bio-Qualität.“
Vom Feld auf die Gabel ist es bei Familie Kampl am Tameggerhof im Gurktal ein kurzer Weg, aber mit vielen Arbeitsschritten. Auf rund 20 Hektar Land baut Siegfried Kampl Junior Hanfpflanzen an, die dann per Hand geerntet und direkt am Hof getrocknet und weiterverarbeitet werden. Das in den Pflanzen enthaltene CBD wirkt gesundheitsfördernd, aber nicht berauschend. Eine Tatsache, die sich erst herumsprechen musste.
Video: Hofgeschichte vom Tameggerhof
Mit Hanf im Glück
Familie Kampl kam selbst das erste Mal mit der stärkenden Wirkung der Pflanze durch einen Unfall von Siegfried Kampl Senior in Kontakt. Danach hatte sein Sohn die Idee mit dem Hanfanbau. Schon immer schätzte er die abwechslungsreiche Arbeit am Hof und führt diesen mit Leidenschaft weiter. Und seine Eltern standen der Idee offen gegenüber. „Wir haben es einfach mal probiert“, sagt seine Mutter Elisabeth Kampl. Gemeinsam stellen sie sich Veränderungen und setzen Innovatives um.
Heute werden im Familienbetrieb die Hanfpflanzen per Hand geerntet und vor Ort getrocknet sowie weiterverarbeitet. Zum einen entstehen daraus verschiedene CBD-Produkte unter dem Namen Hemma – eine Hommage an die naturverbundene Heilige Hemma von Gurk, zum anderen werden Hanfsamen und Hanfblüten als Lebensmittel in der Küche eingesetzt.
Die Umstellung von Hühnern auf Hanf wurde anfangs skeptisch beäugt. Aber das hat sich längst ins Positive gewandelt. Aus einem Versuch wurde eine Erfolgsgeschichte. Laufend wird die Palette der Produkte erweitert. Im Urlaub am romantischen Bauernhof werden die Gäste zum Teil der Großfamilie und können sich selbst ansehen, wie die Produkte entstehen.
Unterschätzte Hanf-Kulinarik
Joghurt mit Hollersirup und Hanf, Aufstriche fürs Frühstücksbuffet, Müsli mit leichtem Biss oder Brot aus Hanfmehl: Die Hanfkulinarik ist noch ein großes Experimentierfeld und bietet unendlich viele Möglichkeiten für Rezeptkreationen. Gerade das begeistert Elisabeth Kampl an der Pflanze. Immer wieder probiert sie Neues aus und überrascht die Hofgäste mit gesunden Köstlichkeiten.
Während in der Küche die Brote mit dem Hanfaufstrich verfeinert und einem Hanfblatt dekoriert werden und die Cookies vor dem Backen im Kühlschrank auskühlen, sausen die Kinder draußen rund um den Pool und streicheln Esel, Lama sowie Katzen. Das ist einer von vielen Kochtipps, die Elisabeth Kampl mit ihren Gästen teilt. So bleiben die Schokostückchen bei den Hanf-Cookies schön bissfest. Das Hanfmehl für die köstlichen Naschereien mischt sie zuvor mit Dinkelmehl und hebt auch Hanfblüten unter den Teig. Ein Genuss für Gross und Klein!
Pflanze mit Power
Bereits vor Tausenden Jahren nutzten die Menschen Hanf als Nutz- und Heilpflanze. Vor allem die geschälten Hanfsamen, das feine Hanföl und die Hanfblüten sind gehaltvolle Lebensmittel. Hanf ist unter anderem eine ausgezeichnete pflanzliche Proteinquelle mit Vitaminen, Mineralstoffen, Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Hanfsamen können jedes Gericht aufpeppen und gemahlen zu Mehl ist es eine gute Basis zum Backen. Der Geschmack ist leicht nussig bis herb. Aus Hanfblättern wird Tee gemacht. Damit ist Hanf eine Bereicherung in der Küche, ressourcenschonend und nachhaltig angebaut.
Für Naschkatzen und Feinschmecker: Wer nicht selber backen möchte, kann die Hanf-Cookies mit Schokolade und Zimt oder andere tolle Produkte mit Hanf im Hofladen kaufen.